11.03.2012, 13:23
Daniel schrieb:Die Kette muss nicht auffen Millimeter genau eingestellt werden. Lieber zu Locker (bis zu nem gewissen Maß), als zu Stramm. Ihr müsst mal weniger mit dem Messschieber, aber dafür mit mehr Gefühl da ran gegen.
Bis dann und viel Spaß beim Fahren
Das ist ja mal mein Spezialthema, mit dem ich mich schon viel beschäftigt habe:
ganz genau - zu locker kann eine Kette eigentlich gar nicht sein, dann schlägt sie oder klappert irgendwo und dann stellt man freiwillig nach. Ich habe fast 300.000 km und diverse Ketten gebraucht, bis ich begriffen habe, wie man eine Kette einstellt und das ist nicht so, wie es in den Handbüchern steht. Früher im Urlaub habe ich fast täglich die Kette gespannt und alle Ketten waren irgendwann einseitig gelängt. Die letzte Kette auf der 900er hab ich bei 500 km und dann das erste Mal richtig bei 26.000 km gespannt, gehalten hat sie insgesamt 46.000 km. Die jetzige Kette ist 12.000 km drauf und natürlich auch noch nicht gespannt.
Hier wurde ja schon alles geschrieben, von Schwingendrehpunkt usw., denn genau das ist der Knackpunkt, wenn die Kette lt. Handbuch richtig eingestellt ist, dann reicht das für die "normale" Fahrt, aber nicht unbedingt bei 2 Personenbetrieb, vielleicht auch noch mit Gepäck und dann noch für einen schönenen Bahnübergang, wo der Apparat mal so ordentlicdh durchfedert. Dieses einziges Mal reicht aus und die Kette ist im A...., sie wird einseitig gelängt und von nun an wird es mit jedem km schlimmer. Ich fahre Ketten immer extrem locker, messe auch NIE nach, ich warte bis die Kette auf der Schwinge oder im Kettenschutz klappert, oder im Schiebebetrieb an zu schlagen fängt und dann stelle ich sie minimal nach, nicht nach Maß, nur so, das sie eben gerade nicht mehr klappert. Und glaubt mir, ich fahre viel, schnell und auch weite Strecken, aber ich habe trotzdem noch keine Kette verloren. Ketten habe ich aber früher schon 2-3 Mal verloren, als ich immer schön gespannt habe, die sind dann irgendwann, meist beim Gasgeben gerissen.
Jetzt noch ein Tipp zur Schmierung, früher hat man Ketten ausgekocht und es gab Kettenspray, das noch ordentlich geschmiert hat, leider aber auch die hintere Felge total vollgesaut hat. Heute gibt es Kettenspray, das die Felge fast absolut sauber hält, leider aber nicht mehrt richtig schmiert. Nicht umsonst ist der Scottoiler an vielen Vielfahrermaschinen verbaut. Ich hingegen benutze Spray aus dem Werkstattausrüster-Sortiment, das leider nicht frei verkäuflich ist, dafür aber optimal schmiert und auch die hintere Felge nicht unnötig einsaut. Ich glaube meine Kettenlaufleistungen sprechen dafür. Genau genommen ist es auch nicht ein Spray, sondern es sind 3 verschiedene. Wenn die Kette recht trocken ist, oder nach Regenfahrten kommt als erstes ein billiges dünnflüssiges Ölspray (z.B. WD 40)zu Einsatz, das kriecht bis in die letzte Ritze, als 2. ein Spray das sehr dünnflüssig ist, aber nach dem verdunsten extrem zäh und klebrig wird und somit gut haftet (Dreck bleibt übrigens kaum dran hafteten) und als drittes ein Festschmierstoff für die Rollen. Nur als Beispiel, wenn man das Hinterrad einer gut geschmierten Kette dreht, dann läuft es leicht und bleibt mehr oder weniger schnell stehen, wenn man jetzt die Rollen mit dem Festschmierstoff fettet, wird man feststellen, das das Rad dreht als hätte man die Kette runter genommen.
Ach ja und Kettenreiniger und solchen Unsinn benutze ich NIEMALS, vieleicht wische ich die mit WD 40 eingesprühte Kette mitbeinem Lappen ab, aber ehrlich gesagt, mache ich das nur weil meine Kette goldene Laschen hat. Eine richtig dreckige Kette, habe ich bei einem Straßenmotorrad auch nach Regenfahrten noch nie gesehen.
Wer Interesse an dem Spray hat kann sich gerne melden, ich kann es bestellen, ist aber nicht günstig. Odwohl, wenn die Kette doppelt so lange hält, eigentlich doch.
Gruß c-de-ville