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Anleitung zum Vergaser synchronisieren
#1
Vergasersynchronisation



Warum überhaupt synchronisieren und wann sollte man die Vergaser synchronisieren?

Anzeichen dafür, dass die Vergaser mal wieder synchronisiert werden müssen sind
unrunder Leerlauf und Vibrationen bei der Beschleunigung, „Konstantfahrruckeln“, schlechte Gasannahme, wieder zunehmendes Leistungsloch im mittleren Drehzahlbereich und höherer Verbrauch.
Synchron heißt, die beiden Drosselklappen müssen so eingestellt sein, dass in den beiden Ansaugkanälen der gleiche Ansaugunterdruck herrscht. Arbeiten die Vergaser nicht synchron, schleppt ein Vergaser den anderen Vergaser mit und es kommt zu den o.g. Anzeichen.

Vorbereitung und Durchführung der Synchronisierung

Überprüfung
Vor der Messung sollte man folgende Dinge auf ordnungsgemäße Funktion überprüfen:
Zündsystem, die Zündkerzen (auch Stecker und Kabel), Treibstoff- und Unterducklecks,
Schlauchverbindungen, die Ansaugstutzen Luftfilter- und Motorseite.
Weiterhin sollte auf jeden Fall das Ventilspiel richtig eingestellt sein.
.
Motor warm fahren
Motor durch Fahren auf die normale Betriebstemperatur bringen, denn niedrige Temperaturen verfälschen die Messergebnisse nennenswert. Und bevor es losgeht die Leelaufdrehzahl noch mal richtig einstellen, lt. Anleitung 1200 +/- 50 upm (Ich habe etwa 1300 upm eingestellt)

Tank abnehmen
Schrauben der Verkleidung und des Cockpits entfernen und die Seitenverkleidung sowie die Seitenteile des Cockpits mit kleinen eingeklemmten Holzstücken oder ähnliches leicht weg spreizen. Dadurch kann man den Tank leichter und ohne Kratzer an der Verkleidung abnehmen und wieder drauf setzen.


[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ve...bbauen.JPG]

Den Unterdruckschlauch und den Benzinschlauch vom Benzinhahn abziehen (es empfiehlt sich einen Lappen unterzulegen) und den Tank vorsichtig abnehmen und sicher abstellen.

[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ve...inhahn.JPG]


Synchronuhren anschließen
Hierzu zieht man den Unterdruckschlauch und den Blindstopfen ab und schließt die Schläuche des Gerätes an. Die Uhren sicher gegen herunterfallen auf dem Motorrad ablegen.

[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ve...rgaser.JPG]

[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ve...lossen.JPG]

Benzinzufuhr sicherstellen
Der Tank ist entfernt, entweder man kauft sich ein Flaschenset oder man bastelt sich selbst eine zu recht und schließt diese an die Benzinleitung an. Wenn die Synchronisierung jedoch nicht lange andauert, reicht auch der Benzinvorrat der sich in der Schwimmerkammer befindet.

[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ve...lasche.JPG]

Messung durchführen
Bevor wir jetzt den Motor starten unbedingt die Dämpferventile der Uhren zudrehen, weil sonst die Messmechanik beschädigt werden könnte.
Motor starten und im Standgas laufen lassen (Standgas wurde vor der Messung richtig eingestellt 1200 +/- 50 lt. Anleitung), jetzt die Dämpferventile vorsichtig so weit aufdrehen, dass die Zeiger der Uhren zwar leicht vibrieren, aber ein genaues Ablesen der Messwerte möglich ist.
Unterdruckdifferenz lt. Anleitung sollte kleiner als 2,7 kPa (2cmHg) sein. Das heißt, dass
wir die Synchronisierschraube in kleinen Schritten soweit nach links oder rechts drehen, bis beide Zeiger an den Uhren den gleichen Unterdruck mit höchstens 2,7 kPa Abweichung haben. Nach jedem Drehen an der Einstellschraube muss der Schraubendreher weggenommen werden, damit die Messung nicht beeinflusst wird.
Die Uhren zeigen oft die Einheit Bar an, umgerechnet ergeben 2,7 kPa = 0,027 bar
(1 kPa = 0,01 bar; kPa = KiloPascal --- 1 cm Hg = 0,01325 bar; Hg = Quecksilber)

[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ve...hraube.JPG]

Beim Einstellen kann sich mitunter die Leerlaufdrehzahl stark ändern und muss mit der Leerlaufeinstellschraube nachgeregelt werden. Wenn alles einstellt ist, kurz das Gas „anzupfen“ und dann wieder im Standgas laufen lassen. Es müssen nach kurzem einpegeln beide Uhren wieder den gleichen Unterdruck anzeigen. Gas anlegen bis ca. 3000 U/min. Bei diesen Drehzahlen geht es meistens durch Ortschaften, und in diesem Bereich kann bei nicht synchron arbeitenden Vergasern Konstantfahrruckeln auftreten . Auch hier müssen die Werte annähernd gleich sein.

Achtung !!! Während der Messung Abstand zu den heißen Motorteilen halten und keine Schläuche in deren Bereich verlegen.

[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ve...nzeige.JPG]


Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen

Bei Leerlaufdrehzahl liegen die Unterdruckwerte in einem Bereich zwischen -0,15 bis -0,3 Bar. Nun wird immer wieder irrtümlich angenommen, dass der Unterdruck zunimmt, wenn mehr Gas gegeben wird. Es ist genau andersrum. Im Leerlauf sind die Drosselklappen fast geschlossen, die Zylinder saugen an, aber es strömt nur wenig Luft durch die fast geschlossenen Drosselklappen nach, der Unterdruck ist jetzt also relativ hoch. Wenn sich beim Gas geben die Drosselklappen öffnen, kann mehr Luft nachströmen und der Unterdruck verringert sich. Wird Gas gegeben, so dass der Motor höher dreht und dann das Gas schlagartig zugemacht, sind die Drosselklappen wieder fast zu aber die Zylinder saugen durch die jetzt noch höhere Drehzahl kräftiger an. In diesem Fall ist der Unterdruck wesentlich höher, der bei aber sinkender Drehzahl wieder abnimmt.
Beispiel:
Standgas: Die Uhren zeigen - 0,3 Bar
Gas geben: Die Uhren zeigen - 0,1 Bar
Gasgriff zurück schnappen lassen: - 0,5 Bar und langsam abfallend wieder auf - 0,3 Bar

Nach Beendigung der Einstellarbeiten die Messschläuche abnehmen, den Blindstopfen wieder richtig fest drauf stecken und den Unterdruckschlauch wieder an den Anschluss stecken.
Den Tank wieder drauf setzen (auf die Tankgummirollen und korrekten Sitz des Tanks achten) und den Unterdruckschlauch und den Benzinschlauch wieder an den Benzinhahn anschließen
Und den Rest in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammen montieren.

Hier noch ein Download-Link, alles noch mal in einer Word-Datei zum ausdrucken.
WORD Dokument
EX500D, 94er Candy Wine Red, 2in1 Cobra, 35er Höherlegung, BT 45, Wilbers Gabelfedern, Stahlflex-Bremsleitung, Heckumbau, getönte Heckleuchte, Tachostyling
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