Bayerntreffen 2014 - Laberthread

[ometa]

Für mich hört sich die Wirtschafts-Geschichte so an:
Jemand kauft das Objekt und verpachtet es. Wurde dafür ein "Kredit" aufgenommen, tilgt der sich durch die Pachteinnahmen.
Nach einer gewissen Zeit ist der Kredit durch und das Objekt ist zu 100% in eigenem Besitz.
So wird das ja auch im größeren Stil gemacht: man investiert in irgendwelche Projekte eine Summe X und hat nach Y Jahren die investierte Summe X+? (was mehr sein sollte, als die 1,5% auf dem Sparbuch und am allerbesten soviel, daß es mehr ist, als ein Kredit kostet).
Im Idealfall. Und der scheint hier vorzuliegen.
Der Pächter seinerseits investiert Arbeitskraft und Hirnschmalz, um den Pachtzins zahlen zu können. Und wenn es gut läuft, gibt es nach allen Abzügen auch ein X+?.

Das könnte immer so weiter gehen. Das ist Realwirtschaft, ins Leben gerufen durch Finanzwirtschaft.
Leider wandelt sich das System zu Lasten der Realwirtschaft: die Finanzwirtschaft verlangt ständig nach größerer Rendite.
Die Realwirtschaft bleibt dabei auf der Strecke, es verringert sich der zu erwirtschaftende Anteil, um die höheren Lasten tragen zu können.

Ein Neubau ist meist aus neuen Gesetzen, Auflagen und Vorschriften begründet: Brandschutz, Barrierefreiheit, Energieeinsparung, Umweltschutz, Arbeitsplatzsicherheit, etc. Dazu kommt immer auch der Wunsch nach Optimierung und Effizienz. Das kann die Parkplatzkapazität betreffen, oder das Management der Bedienung und Zubereitung, die Anlieferung, Lagerung, und Abtransport.
Vieles ist sicher sinnvoll und bringt auch den Kunden Vorteile, aber in der Regel stellen diese Notwendigkeiten dem Investor nur Pflichtmaßnahmen dar, die bezahlt werden müssen und die Rendite schmälern.

Ich befürchte auch, dass der Besitzer zwar ein modernes Objekt erschaffen wird, aber dass genau der Strudel - einst "mit Liebe" gebacken - zur TK-Ware wird, wie wir ihn selbst für 1,99 bei Aldi kaufen und aufbacken können. Und er wird wenigstens den gleichen Preis verlangen.